FUSSBALLTRAINER UND ZOODIREKTOREN

Der Berliner Zoo erhält einen neuen Direktor, Andreas Knieriem. Er wechselt gegen eine nicht bekannte Ablösesumme vom Münchener Zoo Hellabrunn in die Hauptstadt. Er löst dort den ziemlich umstrittenen Bernhard Blaszkiewitz ab. In einem Gespräch mit der SZ (SZ vom 5./6.4.2014)  erläutert er die Hintergründe des Wechsels und gibt seine Hauptstadtziele an. Um die Dimension dieses Arbeitsplatzwechsels anschaulich zu machen (bei Hellabrunn handelt es sich um einen eher kleinen Zoo, der Berliner Zoo ist der größte seiner Art in Europa), kommt dem Interviewer Jan Heidtmann ein Vergleich aus der Welt des Fußballs in den Sinn: Und zwar wäre dieser Wechsel so anzusehen, als würde der „Fußballtrainer von Fortuna Düsseldorf zu Bayern München gehen“.

Was will Heidtmann mit diesem Vergleich sagen? Es handelt sich auf jeden Fall um den Wechsel von einem zu einem anderen Traditionsverein, bzw. Traditionszoo. Allerdings aus dem Mittelfeld der zweiten nicht nur in die erste Liga, sondern quasi zum besten Verein der Welt. Die Perspektven bei den Bayern (im Berliner Zoo) sind natürlich ganz anders als die in Düsseldorf (Hellabrunn). Die Budgets dürften Welten auseinanderklaffen, bei der Titelsammlung siegt es ähnlich aus. Man kann das aber auch ganz anders lesen: Umstrittener Chef (Blaszkiewitz bzw. Uli Hoeneß wird abgelöst von einem neuen Sympathieträger (Knieriem bzw. N.N. – darf nach Lust und Laune eingesetzt werden), damit wieder Ruhe und Ordnung in der Vereinsspitze (Zooleitung) einkehren kann.

Ich wünsche Andreas Knieriem natürlich alles Gute für seinen neuen Job. Und ich denke, mit dem Vergleich kann er leben. Ich stelle mir nur vor, Heidtmann hätte anstelle der Fortuna möglicherweise Paderborn oder Ingolstadt genannt. Aber so dürfte das in Ordnung gehen.