fritzle oder die begegnung der dritten art

Sonntag, früher Nachmittag, 30 Minuten vor dem Anpfiff der Begegnung VfB II vs. Fortuna I. Ich stand mit einer Ex-Kollegin aus Stuttgart (VfB-Dauerkarteninhaberin) am Spielfeldrand des GAZI-Stadions in Stuttgart-Degerloch. Die Sonne schien, wir plauderten über alte und neue Zeiten und über die Finanzmarktkrise. Dabei sahen wir den gewöhnungsbedürftigen Aufwärmübungen der Stuttgarter Ergänzungsspieler zu. Plötzlich und unerwartet umarmte mich von hinten eine Art Marsmännchen, denn ich konnte nur grüne Arme erkennen. So ungefähr muss sich eine Begegnung der dritten Art anfühlen, dachte ich.  Meine Begleiterin fing jedoch an, schallend zu lachen. Dann konnte es wohl nicht so schlimm sein. Und tatsächlich, mich hatte lediglich das Fritzle in seinen Fängen. Ich schüttelte es ab, weil ich mir solche Art von Umarmungen noch nie gewünscht hatte (und bis zu diesem Moment ist auch noch kein anderes Maskottchen so nahe an mich rangekommen, Ehrenwort). Das Fritzle amüsierte sich auf jeden Fall köstlich – auf meine Kosten. Daraufhin warnte ich es: Zur Strafe für dieses unehrenhafte Verhalten nehmen die Fortunen die drei Punkte mit. Es hat tatsächlich gewirkt. Nach dem Spiel schien immer noch die Sonne, die Düsseldorfer Fans hatten allen Grund zum Feiern und das Fritzle ward nicht mehr gesehen.