fortuna-kult

Ich nehme mir heute an der SpreeElite ein Beispiel, die in ihrem gestrigen Telekolleg-,  ich meine Blogeintrag, so herrlich verständlich das Fortuna-Brötchen erklärt. Bei mir geht es um den Fortuna-Kult, den ich mit den klaren und verständlichen Worten des allseits geschätzten Philosophen Peter Sloterdijk vorstellen möchte:

„Die Arena römischen Typs ist eine Kultstätte der Grausamkeit, die gleichzeitig der Glücksgöttin unterstellt ist – man sollte nicht vergessen, dass die Fortuna als Patronin der Gladiatoren debütierte. Nicht umsonst haben die mittelalterlichen Menschen Fortuna, die launische Herrin der Unzuverlässigkeit, gehasst und gefürchtet, während die Menschen der frühen Neuzeit gelernt haben, Fortuna wieder zu lieben. Wir bewundern sie, weil sie die Göttin ist, die uns lehrt, mit dem zu spielen, was mit uns spielt. Deswegen ist der Ball das Zentralsymbol der Moderne.

Der neuzeitliche Mensch muss mit dem spielen, was mit ihm spielt, und die grösste aller Kugeln, die mit uns spielt, ist die Erde selbst. Das ist der tiefere Sinn aller Globalisierung: Die Moderne ist wesenhaft Globuszeit. Die neue Kugel taucht im 16. Jahrhundert nicht mehr nur als imperiales Kosmos-Symbol auf der Hand des Kaisers auf (wie der alte Reichsapfel), man sieht jetzt Könige, die ihre Hand auf den Erdglobus legen. Dieses Spiel mit einem Ball, den man nie festhalten kann, ist das eigentliche Kugelspiel der Moderne. Der moderne Fussball, mit seiner Faszination durch das rollende Objekt, ist ein Fortuna-Kult typisch moderner Art. Der Ball steht für eine Ungerechtigkeit, die wir nicht entbehren wollen: die Ungerechtigkeit des Glücks.“

Ich erlaube mir, lieber Peter Sloterdijk, an dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung, die da heißt: Die Menschen haben wieder gelernt, Fortuna zu lieben. Der moderne Fußball ist ein Fortuna-Kult. Ich hoffe, ich habe das so richtig verstanden. Wer den ganzen philosphischen Text lesen will, klicke hier.